Es war einmal: ein Dorf – Das Landleben in der Gegenwartsliteratur

Am Montag, den 7. Oktober 2024,  referierte in unserer Online-Reihe zur Neuen Ländlichkeit – ein Gemeinschaftsprojekt von Europäischer Akademie MV und Mecklenburger AnStiftung –

Dr. Petra Dinse

Ihr Thema:

Es war einmal: ein Dorf  – Das Landleben in der Gegenwartsliteratur

Sie schreibt dazu:

„Was sich im Thema so märchenhaft liest, sieht in der Realität oft ganz anders aus. Das Dorf steht nicht mehr nur für einen Ort, sondern für ein Lebenskonzept. In den vergangenen zehn Jahren haben sich viele Schriftsteller ganz bewusst und verstärkt dem Thema Dorf zugewandt, nicht zuletzt aus der Tatsache heraus, sich neu orientieren zu wollen oder zu müssen. Man versucht, gegen das immer höhere Tempo und die unendlichen Möglichkeiten der modernen Welt, Übersicht und Selbstbestimmtheit im eigenen Leben zu bewahren. Man beobachtet jedoch keine homogenen Entwicklungen: verschiedenste Welten und Lebensvorstellungen prallen in der Realität aufeinander, die fiktional (oft auch autofiktional) in Romanen verarbeitet werden. Das spiegelt sich in der Form der neuen Dorfromane wider. Neben der ausführlicheren Analyse zweier Dorfromane – „Vor dem Fest“ von Saša Stanišić und „Dorfroman“ von Christoph Peters – gebe ich eine Übersicht über weitere Romane, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Dorfthematik befassen.

Auch Belletristik als verfremdete Wirklichkeit kann Bewusstheit schaffen über dörfliche Gestaltungsmöglichkeiten, Anregungen zum eigenen Einbringen von Ideen und gelebter Nachbarschaft.“

 

Zur Person

Studium der Germanistik und Slawistik 1977-1981, danach Forschungsstudium auf dem Gebiet germanistische Literaturwissenschaft und Promotion 1987. 1989 Arbeit in einer Stadt- und Kreisbibliothek; Studium (postgradual) an der HU Berlin zur Diplombibliothekarin; ab 1993 bis 2020 Leitung der Malchiner Stadtbibliothek.

Dozentin bei Fortbildungsveranstaltungen für Erzieher*Innen, Heilerzieher*Innen und

Tagesmütter vor allem auf den Gebieten Literatur und Integration/Inklusion

Zehn Jahre Mitherausgeberin der Zeitschrift „Gemeinsam leben – Zeitschrift für integrative Erziehung“. Seit 2020 im Ruhestand

Privates: „Ich bin eine waschechte Mecklenburgerin, in einem Dorf aufgewachsen, in dem ich auch heute wieder lebe. In der Zeit von 1981 bis 1987 wurden unsere drei Söhne geboren, die inzwischen alle das Elternhaus verlassen haben und eigene Wege gehen. Seit 2016 biete ich Literaturseminare am Wochenende an verschiedenen Orten an. Zeit, über Bücher zu reden, miteinander ins Gespräch zu kommen – nicht nur über Literatur. Im Herbst 2022 fiel der Startschuss für ein Herzensprojekt von mir: einmal im Monat stelle ich im ‚Literarischen Frühstück‘ jeweils ein Werk eines Literaturnobelpreisträgers/ einer -preisträgerin zur Diskussion.“

Mehr unter: https://literaturbegegnungen.de/

Die Video-Aufzeichnung finden Sie hier
Die Powerpoint-Präsentation steht hier zum Download

Anlässlich eines Seminars von Petra Dinse in der Europäischen Akademie MV hat Silke Voss am 9. März 2024 einen lesenwerten Artikel im „Nordkurier“ unter dem Titel „‚Schlucki‘ und die Zugezogenen – Was auf dem Dorf so los ist“ veröffentlicht. Mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier steht der Beitrag hier zum Download

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