Ländlicher Konsum, Kleinstadtkrämer und Versandhandel im frühen 19. Jahrhundert

Am Montag, 10. März 2025, hatten wir in der Online-Reihe der Mecklenburger AnStiftung und der Europäischen Akademie MV von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr Jun.-Prof. Dr. Anne-Sophie Overkamp zu Gast. Sie referierte über das Thema:

“In der Ferne suchen, wenn das Gute liegt so nah? – Ländlicher Konsum, Kleinstadtkrämer und Versandhandel im frühen 19. Jahrhundert”

In ihrer Ankündigung heißt es:
„Die ländliche Welt Mitteleuropas galt in der Forschung lange als ein Raum der Beharrungskräfte, des Stillstandes und der Abgeschiedenheit. Dieses Verständnis von ländlichen Regionen, die von den großen Entwicklungen erst mit Anbruch der Moderne ergriffen wurden, wird zunehmend in Frage gestellt. Jüngere Forschungen haben gezeigt, dass die Auswirkungen der frühneuzeitlichen Globalisierung bis in weit vom Meer abgelegene Dörfer nachweisbar sind. Dies gilt gerade für Aspekte des Konsums und des Warenverkehrs. Dank Versandhandel und Kleinstadtkrämern konnte bereits um 1800 die Landbevölkerung an einer globalisierten Warenwelt teilhaben und Produkte wie Tee, Kaffee, Schokolade oder Baumwolle genießen. Ausgehend von den Archivbeständen adliger Landhäuser soll in dem Vortrag die gängige Dichotomisierung von Stadt und Land hinterfragt und vielmehr nach verbindenden Elementen geschaut werden.“

Anne Sophie Overkamp ist Professorin (Jun-Prof.) für Historische Wissenschafts- und Technikforschung an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie hat in Frankfurt/Oder, Warschau und Chapel Hill/NC Kulturwissenschaften und Geschichte studiert und wurde 2019 mit einer Arbeit zu den „gebildeten Ständen“ um 1800 an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, promoviert. Von 2019 bis 2024 war sie wiss. Mitarbeiterin in dem Forschungsprojekt „Landhäuser im Wandel – Gesellschaftliche Transformation in deutschen Regionen, 18.-20. Jahrhundert“ an der Universität Tübingen. In dem umfangreichen Forschungsprojekt hat sie zur Geschichte des Konsums auf adligen Landgütern in Brandenburg, Württemberg und dem Rheinland im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert gearbeitet. Erste Ergebnisse des Projekts sind in der Online-Ausstellung www.landhäuser-im-wandel.de zu sehen.

Die Video-Aufzeichnung finden Sie hier

Die um Text ergänzte PowerPoint-Präsentation ist hier abrufbar

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